Klasse 1 bis 4
Während ihrer Zeit in der Grundstufe der Helmut-von-Bracken-Schule werden die Kinder unter Berücksichtigung ihrer besonderen Förderschwerpunkte auf weiterführende Bildungsgänge oder eine frühzeitige Rückschulung vorbereitet. Schwerpunkte der Grundstufenarbeit sind insbesondere die sprachheilpädagogische Förderung sowie gemäß unseres Bildungsauftrags der Schriftspracherwerb und das Anbahnen der grundlegenden Rechenstrategien – analog zur Grundschule. Die Bildungsstandards der Grundschule werden von unseren Förderschullehrkräften derart aufbereitet, dass die uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler trotz ihrer individuellen Förderziele die lernzielgleichen Kompetenzen erwerben können. Gemäß unseres Erziehungsauftrags wollen wir den Kindern während ihrer Grundschulzeit gleichzeitig Gruppenfähigkeit, selbstständiges Arbeiten und soziale Werte vermitteln.
Musikalische Grundschule
Die Bertelsmann Stiftung hat 2005 das Konzept der Musikalischen Grundschule in Kooperation mit dem hessischen Kultusministerium entwickelt und in der Schulpraxis erprobt. Inzwischen hat sich das Konzept der Musikalischen Grundschulen auch in anderen Bundesländern etabliert.
Das Konzept der Musikalische Grundschule zielt darauf ab, Musik in den Unterricht aller Fächer und in den gesamten Schulalltag hinein wirken zu lassen. Es handelt sich dabei um einen längerfristigen Schulentwicklungsprozess, der vom ganzen Kollegium und der Elternschaft mit getragen und beeinflusst wird.
Mit Hilfe des Konzeptes der Musikalischen Grundschule wird die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder gefördert. Die Entwicklung des sinnlichen, sprachlichen und motorischen Selbstausdruckes wird durch die aktive Auseinandersetzung mit Musik unterstützt. Durch das mehr an Musik wird das körperliche und seelische Wohlbefinden gefördert, die kindliche Lernfreude gestärkt und das soziale Miteinander an der Schule verbessert.
2012 wurde die Musikalische Grundschule von der Deutschen Phono-Akademie mit dem ECHO Klassik Sonderpreis für Nachwuchsförderung im Bereich der Klassik ausgezeichnet. Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass die Organisation und Förderung durch die Bertelsmann Stiftung sowohl die Entwicklung der Nachwuchsförderung im Bereich der Klassik sichert als auch die Grundschulen und die Nachhaltigkeit dieser Fördermaßnahme unterstützt.
Gerade an einer Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprachheilförderung ist der musikalisch-rhythmische Entwicklungsbereich eine zentrale Säule der täglichen Arbeit, deren Wichtigkeit an der Helmut-von-Bracken-Schule durch das Zertifikat „Musikalische Grundschule“ unterstrichen wird.
Schulchor „Helmuts Helden“
„Helmuts Helden“ ist der Grundstufenchor der Helmut-von-Bracken Schule. Er trifft sich jeden Donnerstag in der 5. und 6. Stunde um gemeinsam zu singen. Dort trainieren die Kinder ihre Stimme, lernen neue Lieder und üben für Konzerte oder Auftritte. Mehrmals im Jahr singen „Helmuts Helden“ bei Schulfesten, Pausenkonzerten oder anderen Aktivitäten. Dabei ist die Freude am gemeinsamen Singen das wichtigste.
Das Angebot richtet sich an Kinder in der 3. und 4. Klasse.
Musikalische Weihnachtszeit
Im Rahmen der musikalischen Grundschule findet während der Adventszeit ein wöchentliches Adventssingen auf dem Schulhof statt. Hier treffen sich alle Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte der Grundstufe, um sich auf die weihnachtliche Zeit einzustimmen.
Am Nikolaustag wandern alle Kinder, Kolleginnen und Kollegen auf den Gießener Schiffenberg, um dort den Nikolaus zu treffen. Hier werden bei heißem Tee Lieder gesungen, Gedichte aufgesagt und leckeres Weihnachtsgebäck vom Nikolaus entgegengenommen.
Trommelkurs
Im Trommelkurs lernen vor allem Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerungen oder -störungen ihr Rhythmusgefühl zu verbessern. Sprache, Musik und Rhythmus verstehen wir an der Helmut-von-Bracken-Schule als eine untrennbare Einheit, und eine Förderung des einen Bereichs kann nicht ohne die Förderung des anderen Bereich funktionieren.
Der Trommelkurs wird von einem externen Trommellehrer, Herrn Rangbar, angeboten.
Hörclub
An Schulen werden vielseitige Ansprüche gestellt. Dazu zählt nicht nur das Unterrichten, sondern auch das Erweitern von außerunterrichtlichen Angeboten, die der Schule ein eigenes und besonderes Profil geben.
Insbesondere an unserer Schule mit dem Förderschwerpunkt Sprache kann ein Hörclub zur sprachlichen Förderung unserer Schülerinnen und Schülern beitragen, denn Hörerfahrungen helfen Kindern dabei, Sprache bewusst einzusetzen und vielfältige Ausdrucksweisen für die Wiedergabe eigener Wahrnehmungen zu entwickeln.
Was ist ein Hörclub?
- Betreuung: durch eine Lehrkraft
- Dauer/ Häufigkeit: Der Hörclub wird einmal pro Woche als Arbeitsgemeinschaft am Nachmittag angeboten und dauert eine Doppelstunde
- Gruppengröße: Es hat sich bewährt, mit maximal 12 Kinder zu arbeiten.
- Klassenstufen: Zwei Jahrgänge können gut zusammenarbeiten. Vor allem in den ersten beiden Schuljahren kann sich ein Hörclub positiv auf Lesen und Schreiben auswirken.
- Ausstattung: Der Hörclub findet in unserer Schülerbücherei statt, in der die Kinder beim Hören die Möglichkeit haben, Sitzkissen zu benutzen. Außerdem stehen ein CD-Player und Aufnahmegeräte zur Verfügung. Die Hörspiele stammen aus einer Sammlung der Stiftung „Zuhören“.
Welche Ziele hat ein Hörclub?
- dem Hören einen eigenen Stellenwert im Alltag der Kinder verschaffen,
- Hörerfahrungen reflektieren und so für eigenes Hören und die Umwelt sensibler werden,
- das Hören als etwas Interessantes zu entdecken,
- sich über Gehörtes mit anderen austauschen,
- Spaß am Hören erfahren,
- soziales Lernen unterstützen,
- sprachliche Fähigkeiten fördern,
- sich in die Perspektive anderer, die man als Zuhörer gewinnen möchte, hineinversetzen
Psychomotorik
Psychomotorik kann man als „die Entwicklung der Persönlichkeit eines Menschen über vielfältige Wahrnehmungs- und Bewegungserfahrungen“ bezeichnen. Im Mittelpunkt soll dabei nicht die körperliche Ertüchtigung des Kindes stehen, sondern die Entwicklung eines stabilen positiven Selbstkonzeptes als Mittel zur Entwicklung einer starken Identität des Kindes. Dies geschieht über vielfältige Körper- und Materialerfahrungen, sowie über reichhaltige Sozialerfahrungen und beginnt immer mit dem Anliegen das Selbstwertgefühl des Kindes zu steigern. Die Psychomotorik fördert aktiv folgende Bereiche: Wahrnehmung, Sprache, Lernen und Denken, Gefühle, Bewegung, soziales Erleben und die eigene Körperwahrnehmung. Dies wollen wir unter anderem über das Aktivieren aller Sinne erreichen.
Psychomotirische Förderung findet bei uns einerseits unterrichtsimmanent, aber auch als spezielles Förderangebot statt.
Schwimmunterricht
Sowohl für die Kinder der Vorklassen, der ersten Klassen, sowie der vierten Klassen können wir wöchentlichen Schwimmunterricht durch ausgebildetes Personal anbieten. Der Transport wird durch den Schulträger finanziert. Bewegungsförderung zählt zu den tragenden Säulen des Förderkonzepts der Helmut-von-Bracken-Schule.